Der bekannte Detektiv Jean Coletti hat es in nur 48 Stunden geschafft, einen Bankräuber dingfest zu machen. Eine Berliner Zeitung behauptet aber, der Mann wäre noch schneller gefasst worden, hätte man die Öffentlichkeit an der Fahndung beteiligt. Coletti verkündet daraufhin, sich 48 Stunden in Berlin zu verstecken und verspricht demjenigen, der ihn aufspürt, eine Belohnung von 100.000 Mark. Zudem lässt er seinen Steckbrief mit Foto aushängen. Während der Detektiv sich als Straßenkehrer tarnt, verkleidet sich sein Friseur Anton als Coletti.
Dieser spaziert durch die Stadt, besucht Kneipen und Kinos und erlebt jede Menge Abenteuer. Schließlich wird er vom weiblichen Fahrgast eines Busses erkannt und gefasst. Doch schnell stellt sich heraus, dass es nicht der Gesuchte ist. Auch ein Spürhund, der auf Coletti angesetzt wird, hilft nicht weiter. Die Zeit drängt, die Frist läuft ab…
WO IST COLETTI? (1913) ist der erste deutsche Spielfilm, der in dokumentarischen Bildern das urbane Berlin der Kaiserzeit von den Straßen und Verkehrsmitteln bis hin zu den Kinos oder Varietés zeigt: Eine für die damalige Zeit bemerkenswerte Pionierleistung, in der Filme aufgrund schwerfälliger Apparaturen überwiegend im Atelier entstanden. Die Komödie wurde zum Publikumserfolg. Über ihren Regisseur Max Mack, Mitbegründer des populären Kinos in Deutschland, schrieb das Filmmagazin Lichtbild Bühne am 5. April 1913: In unserer trübseligen, grauen, theoretischen Zeit, die uns täglich neue Steuerlasten, Lebensmittelverteuerungen, Offenbarungseide, Bankzusammenbrüche, Manifestationen und dergleichen liebliche Dinge bringt, da ist der ein gottbegnadeter Künstler, der es versteht, uns die Sorgenfalten von der Stirn wegzuscheuchen.